RHENS. -lakr- Die Sängerin Helen Leahey hat walisische Wurzeln und war schon in verschiedenen Ländern der Welt zu Hause. Seit ihrer Jugend wohnt die Musikerin, die auch selbst komponiert, in Rhens. Hier hat sie mittlerweile Wurzeln geschlagen. Nun will Singer/ Songwriterin Helen Leahey bei der siebten Staffel der Castingshow The Voice of Germany durchstarten.
Die „Blind Auditions“ starten morgen, 19. Oktober, auf Pro 7 und Sonntag, 22. Oktober, auf Sat. 1 (jeweils 20.15 Uhr). In einer der nächsten Sendungen wird auch Helen zu sehen sein. Der Schängel traf die Sängerin vor der Fernsehausstrahlung.
Schängel: Wo sind Sie aufgewachsen und wie kamen Sie nach Rhens?
Helen Leahey: Ich bin zuerst in Wales und dann in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgewachsen. Als Teenager kam ich nach Rhens, weil wir Verwandte hier haben.
Nachdem mein Vater gestorben war, war es wichtig für mich, von Familie umgeben zu sein. Meine Mutter ist deutsch, in Mainz geboren, und hat hier viel Familie und Freunde.
Schängel: Was gefällt Ihnen an dieser Region?
Helen Leahey: Die Landschaft ist herrlich, der Rhein ist einfach nur magisch. Ich spaziere oft am Rhein und versuche die Tatsache, dass ich hier wohnen darf, nie selbstverständlich zu nehmen.
Andere bezahlen viel Geld, um diese Region zu besuchen. Wenn ich Besuch kriege, spiele ich gerne Reiseführer und gebe mit der Umgebung an. Ich habe in meiner Studentenzeit als Reiseführerin auf einer Geistertour in Liverpool gearbeitet. Das war einer meiner Lieblingsjobs.
In Deutschland ist es sicher – wirtschaftlich und politisch. Durch meine Arbeit mit Flüchtlingen weiß ich, dass auch das nicht selbstverständlich ist. Ich habe viel Glück, hier sein zu dürfen.
Ich habe mich aber nicht immer so wohl gefühlt – am Anfang kam ich mir sehr fremd vor. Ich konnte kaum Deutsch sprechen und die Kultur hat mich sehr verunsichert. Jetzt weiß ich aber, wie der Hase läuft.
Schängel: Treten Sie auch manchmal in der Region auf?
Helen Leahey: Ja! Mit meinem musikalischen Partner Elmar Wald trete ich am 27. Oktober in Lahnstein auf. Wir spielen in einer Kapelle, da wird die Atmosphäre natürlich besonders intim und schön!
Am 18. November geht es in Rhens weiter – Celtic Folk, Hits und eigene Songs.
Schängel: Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Helen Leahey: Ich habe erst mit 16 angefangen, selbst zu musizieren. Ich habe spontan eine Gitarre für 50 Pfund gekauft weil ich mich von Prüfungen ablenken wollte. Ich fing an zu spielen und hörte einfach nicht auf.
Heute spiele ich viele verschiedene Instrumente, unter anderem die irische Trommel (Bodhrán) und die irische Bouzouki. Musik war mir immer wichtig. Durch meine Eltern bin ich damit aufgewachsen: Mein Vater war ein toller Gitarrist und Sänger. Er zelebrierte seine irischen Wurzeln, in dem er Irish Folk leidenschaftlich gerne spielte.
Meine Mutter hat sich in ihrer Doktorarbeit mit keltischer Mythologie auseinandergesetzt, in der Schule habe ich eine Menge über keltische Geschichte und Kultur gelernt und mich damit identifiziert.
Kunst und Musik war in meiner Schule besonders wichtig. Wir haben als Klasse oft bei Wettbewerben beim Eisteddfod (tausendjähriges, keltisches Festival) teilgenommen. Wales ist für seine tollen Sänger bekannt. Walisisch war die Hauptsprache an meiner Schule, an der Universität habe ich später ein wenig Irisch gelernt, als ich Irische Völkerkunde studierte.
Schängel: Was inspiriert Sie am meisten beim Komponieren von eigenen Liedern?
Helen Leahey: Die Liebe, Familie, Freundschaften, Heimweh, Humor und Politik. Das sind die Dinge, die mich am meisten bewegen.
Es gibt für mich kein Tabuthema in der Musik, da kann ich wirklich frei sein. Viel Inspiration ziehe ich auch von traditionellen keltischen Liedern, die voller Doppeldeutigkeiten sind.
Auch meine Lieblingskünstler beeinflussen mich sehr: Annie Lennox, Fleetwood Mac, Bruce Springsteen oder Mark Knopfler.
Schängel: Was erhoffen Sie sich für die Zukunft durch The Voice of Germany?
Helen Leahey: Für mich macht Musik am meisten Spaß, wenn ich sie mit anderen zusammen machen kann. Ich würde mich freuen, wenn meine Musik mehr Menschen erreichen würde, z.B. durch ein Label, das hinter mir steht.
Es ist eins der schönsten Erlebnisse, zu sehen, wie die Musik, die man spielt andere Menschen berührt – und keltische Musik macht das ganz besonders. Ich bin jemand, die ständig mit anderen kommunizieren möchte. Nur dann fühle ich mich lebendig. Musik ist für mich der ehrlichste und intimste Weg, das zu tun. Wenn ich musiziere, fühle ich mich „wach“.
The Voice of Germany habe ich anfangs lediglich als radikale Marketingmaßnahme gesehen. Was ich nicht erwartet habe, ist, wie viel ich auch musikalisch und menschlich dazu lernen würde und wie viele tolle Menschen ich hier kennenlernen durfte. Für mich ist ein Geschenk, dass ich ein paar besondere Freundschaften schließen konnte.
Weitere Infos, Neuigkeiten, Kontakt und Buchung der Sängerin unter: www.helenleahey.com.
Foto: SAT.1/ProSieben/ Richard Hübner