REGION. 45 neue Buslinien sollen den Nahverkehr im Kreis Ahrweiler ins Rollen bringen. In einem Ausschreibungswettbewerb im Rahmen des Projektes „ÖPNV-Konzept Rheinland-Pfalz Nord“ hatten DB Regio aus Montabaur und die Ahrweiler Verkehrs-GmBH (Teil der Verkehrsbetriebe Mittelrhein) aus Brohl-Lützingen den Zuschlag bekommen. Nun sollen die Buslinien im Kreis völlig neu gestaltet werden. Kernelement sollen dabei sogenannte „Knotenpunkte“ sein, wie beispielsweise in Niederzissen. Diese sollen den Fahrgästen ein großes Mobilitätsnetz mit akzeptablen Fahrzeiten und erreichbaren Zielen bieten. Auch eine bessere Abstimmung der Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Bus und Bahn soll mit dem neuen Konzept einhergehen.
Kein Stein bleibt auf dem anderen: Neu konzipierte Buslinien in den Verbandsgemeinden Altenahr, Bad Breisig, Brohltal, Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz), der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft, sowie den Städten Bad Neuenahr-Ahrweiler, Remagen und Sinzig nehmen zum 1. Juli ihren Betrieb auf. Zugleich entfallen im Rahmen der Umsetzung des neuen Nahverkehrsnetzes 28 Buslinien – 18 weitere verkehren unverändert.
Ziel des Ausschreibungswettbewerbs „ÖPNV – Konzept Rheinland-Pfalz“ – einem Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weibau, des Zweckverbands Schienenverkehr Rheinland-Pflaz Nord sowie der Verkehrsbünde VRM und VRT – war es auf die aktuellen Herausforderungen des demografischen Wandels zu reagieren und Lösungen für einen zukunftsfähigen ÖPNV auch im ländlichen Raum zu finden. Das soll nun das neue Buslininen-System leisten. Zudem kommt der Kreis Ahrweiler mit der Umsetzung seiner Pflichtaufgabe nach, für die Sicherstellung der Schülerbeförderung zu sorgen.
Verbindung zwischen Bus und Bahn
So genannte RegioBusse zeichnen sich zukünftig dadurch aus, dass sie an allen sieben Tagen der Woche von früh morgens bis spät abends ein vertaktetes Angebot bieten und so auch für kurze Übergangszeiten zwischen Bus und Bahn sorgen sollen.
Mit Rad- und FreizeitBus durch die Region
Doch das Projekt bietet darüber hinaus auch für den Tourismus der Region klare Vorteile. Gerade im Sommer sind die neu eingerichteten RadBusse und der FreizeitBus Vulkanpark interessant. Die Radbusse sind mit einem Anhänger ausgestattet, der 23 Fahrräder transportieren kann – diese Plätze können kostenpflichtig vorab reserviert werden. Mit dem installierten FreizeitBus Vulkanpark wird an allen sieben Wochentagen ein stündliches Busangebot zwischen Maria Laach und Mendig gewährleistet. Nach Betriebsschluss der Ahrtalbahn startet in den Nächten von Samstagen, Sonn- und Feiertagen ein NachtBus ab Sinzig, der einen Anschluss auf die von Koblenz und Köln / Bonn eintreffende Regionalbahn leistet.
Bessere Verbindungen für Studenten
Auch für Studierende des RheinAhrCampus bietet das neue Buslinien-Netz ein Plus. Denn dort werden künftig drei Verbindungen pro Stunde zwischen der Hochschule und dem Bahnhof Remagen eingerichtet.
Busverlinien auf Anforderung
Auf einigen Linien werden so genannte Anruf-Linien-Fahrten, kurz ALF, organisiert. Diese Verbindungen werden nur nach telefonischer Anforderung aufrechterhalten. Das sei zum einen umweltschonend und trage ökonomischen wie ökologischen Gesichtspunkten Rechnung, heißt es in einer Pressemeldung des VRM. Gekennzeichnet werden diese Verbindungen mit einem Telefon auf den entsprechenden Fahrplänen.
Erleichterungen für Fahrgäste
Der Anteil der Busse mit einem niedrigen Einstieg – so genannte Nie derflurbusse – soll bei den neuen Angeboten bis zum Jahr 2010 auf 100 % wachsen. So wird älteren Fahrgästen mit Rollatoren, Personen mit Kinderwagen oder Rollstuhl ein bequemer Ein- und Ausstieg ermöglicht. Zusätzlich verfügen diese Busse über eine Klimaanlage, die den Komfort ebenfalls steigern soll.
Weitere Infos gibt es auf www.vrminfo.de
Fotos: Mühlbauer